Aktueller Stand

ERGäNZENDE SANIERUNG


Im Juni 2017 bestätigten die Behörden, dass die vorgegebenen Sanierungsziele bis auf drei lokal begrenzte Gebiete, die so genannten Sandlinsen, erreicht wurden. Bereits in der Sanierungsverfügung vom 2005 wurde festgelegt, dass diese nach der Sanierung überwacht, untersucht und bei Bedarf nachträglich saniert werden. Die Behörden verschoben die Behandlung der Sandlinsen bewusst auf die Zeit nach dem Deponieaushub, um eine mögliche zusätzliche Verschmutzung der Sandlinsen während des Aushubs zu vermeiden. 

Nach dem Abschluss der Sanierungsarbeiten nahm die bci Betriebs-AG eine detaillierte Untersuchung der drei Sandlinsen an die Hand. Das derzeit bestehende Dispositiv beinhaltet die Ausspülung, das Abpumpen und die Behandlung des Wassers. 


Das Gebiet nördlich der verfüllten Grube, inklusive der dort liegenden zwei Sandlinsen, wurde im Jahr 2021 im Sinne einer abschliessenden Evaluation und in Absprache mit den Behörden zusätzlich untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass an gewissen Stellen in den Deckschichten, also den oberen Tonschichten, noch Schadstoffbelastungen zu finden sind, die einer Sanierung bedürfen. In weiteren Analysen wurden im selben Sanierungsperimeter auch Spuren von Benzidin und PFAS nachgewiesen. Im Grund- und Oberflächenwasser konnte jedoch weder Benzidin noch PFAS gefunden werden.

 

Ergänzend zu den bisherigen Nachsorgemassnahmen und im Sinne einer langfristigen, abschliessenden Sicherung kam daher die bci Betriebs-AG im Sommer 2021 mit den Behörden überein, eine zusätzliche Sanierung der Deckschichten des Gebietes nördlich der ehemaligen Deponie inklusive der beiden Sandlinsen vorzunehmen. Vorgesehen ist ein Aushub. Um genauere Erkenntnisse zu den Benzidin- und PFAS-Vorkommen zu erhalten und damit den Sanierungsperimeter zu bestätigen, wurden im Jahr 2023 weitere Untersuchungen durchgeführt. 

 

Im März 2024 hat die bci Betriebs-AG die Ergebnisse dieser aufwändigen Analysen zusammen mit einem Sanierungsprojekt den Behörden zur Begutachtung vorgelegt. Im Juni 2025 wurde das Projekt nach eingehender Prüfung von den Behörden genehmigt.

 

Die bci Betriebs-AG beabsichtigt, die ergänzende Sanierung noch im laufenden Jahr durchzuführen. Gewisse vorbereitende Arbeiten, wie die Einrichtung der Baustelle und das Abtragen von unbelastetem Deckmaterial, haben bereits begonnen. Läuft alles nach Plan, wird der Aushub der belasteten Deckschichten und der Sandlinsen ca. ab Mitte Oktober 2025 beginnen und etwa zwei Monate dauern. Danach lässt die bci Betriebs-AG die Aushubstellen mit unverschmutztem Material auffüllen und das Areal gemäss kantonalem Sondernutzungsplan wieder aufforsten. Um sicherzustellen, dass die Sanierungsziele erfüllt sind, wird ein Überwachungsdispositiv eingerichtet.

 

Renaturierung


Bis im Mai 2019 konnte das ehemalige Waldgebiet auf dem Areal der Sondermülldeponie etwa zur Hälfte renaturiert werden. Die verbleibende Wiederaufforstung findet statt, sobald die ergänzende Sanierung der Sandlinsen abgeschlossen ist.

Das  Gelände der ehemalige Sondermülldeponie Bonfol wurde etwa zur Hälfte wieder aufgeforstet.


Teil der Renaturierung: Feuchtbiotope bilden einen Lebensraum für Kröten und Libellen.

Das ehemalige Klärbecken wurde zu einem natürlichen Teich umgebaut. Die beiden nördlich gelegenen Teiche sind mittlerweile Feuchtbiotope, die Lebensraum für Kröten und Libellen bieten.


Das Projekt «Land Art» von Mario Botta


Der Verein Escale Bonfol plante auf der ehemaligen Sondermülldeponie Bonfol die Umsetzung des vom Architekten Mario Botta entworfenen Projekts «LAND ART». Es sollte ein Begegnungsort entstehen, der die Westmauer der ehemaligen Aushubhalle nutzt, ergänzt mit Bäumen und Büschen kunstvoll bepflanzten Flächen, überragt von einem 40 Meter hohen Aussichtsturm.

 

Aufgrund fehlender Finanzierung wurde das Projekt im Frühling 2022 schliesslich aufgegeben. Einen alternativen Vorschlag eines Gremiums aus Architekten und Künstlern lehnte die Gemeindeversammlung von Bonfol am 27. April 2022 ab. Somit wurde die Westmauer der ehemaligen Aushubhalle nicht mehr benötigt. Die bci Betriebs-AG hat sie im Oktober 2022 zurückgebaut.

 

Im Jahr 2024 wurden verschiedene Waldwege instandgesetzt, welche die bci Betriebs-AG vorübergehend als Baustellenzufahrten benutzte. Zudem ist die Errichtung eines Fusswegs rund um die ehemalige Deponie vorgesehen. Im Zentrum dieses Rundwegs soll ein Wald mit Nadelbäumen angepflanzt werden. Auch hat der Kanton Jura angefangen, den Radweg Bonfol – Pfetterhouse, der in Frankreich an die Euro-Vélo-Route 6 anschliesst, auszubauen und zu asphaltieren. Sobald die ergänzenden Sanierungsarbeiten abgeschlossen sind, werden beide Wege fertiggestellt.